7
Jan
2006

Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung

Das Gefühl der Schande ist eines der konstitutiven Elemente der Moral. Es ist untrennbar verbunden mit dem Bewusstsein der Identität, das selbst wieder konstitutiv ist für das menschliche Wesen. Wenn ein Mensch verletzt ist, wenn er Hunger hat, wenn er - an Körper und Geist - die Demütigung des Elends erleidet, empfindet er Schmerz. Als Zeuge des Leids, das einem anderen Menschen zugefügt wird, empfinde ich in meinem Bewusstsein seinen Schmerz, und dieser Schmerz erweckt mein Mitgefühl, löst einen Impuls der Fürsorglichkeit aus und überhäuft mich mit Schande. Und drängt mich zur Tat.

Wenn ich Mitgefühl empfinde, wenn ich Solidarität einem anderen gegenüber an den Tag lege, dann wird mein Konkurrent sofort von meiner Schwäche profitieren. Er wird mich vernichten. Folglich bin ich gegen meinen Willen und zu meiner großen (verdrängten) Schande Tag und Nacht in jedem Augenblick gezwungen, gleichgültig, wie hoch der menschliche Preis dafür ist, die Maximierung von Profit und Akkumulation zu praktizieren und für den höchsten Mehrwert in der kürzesten Zeitspanne und zum niedrigstmöglichen Selbstkostenpreis zu sorgen.

Der permanente wirtschaftliche Krieg fordert Opfer wie jeder Krieg. Doch dieser Krieg scheint so programmiert zu sein, dass er niemals endet.


Es kommt nicht darauf an, den Menschen der Dritten Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen.


Aus Das Imperium der Schande von Jean Ziegler (UNO - Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung)

26
Dez
2005

Weihnachten

Heilig Abend.
Wie jedes Jahr dauerts etwas länger bis alle bereit sind. Nettes Zusammensitzen mit den Geschwistern und der Freundin des Bruders sowie der Mutter. Schön. Nur etwas kurz - Sogar das Einsingen vor der Mitternachtsmesse verpasst und gerade noch rechtzeitig zur Messe selbst gekommen. Immerhin.

25.12.
Wie immer kommen die Verwanten. Es ist seltsam, die ganze momentane Situation. Toll wieder einmal alle zu sehen und zu spaßen, evt. zu raufen und den einen oder anderen zu ärgern.
Traurig Nachrichten zu hören die man nicht hören will, weil mans der betroffenen Person nicht wünschen will. Nein im Gegenteil, man stellt sich hinterher fragen, warum es gerade diese Person treffen muss? Warum? Warum erfährt man das alles an Weihnachten? Was geht in der Person selbst jetzt vor.

Heute - gemütlicher Zusammenhock und das liebe Patenkindlein wieder gesehen.



15
Dez
2005

Der erste Tag.

Der erste Tag seit langem, an dem ich Nachmittags wieder einmal komplett frei hab. Einer dieser Tage wie damals.
Man drückt sich in den Bus hinein, der so voll ist, weil die ganzen Hauptschüler und Anfangsgymnasiasten oft nur 5 h haben.
Rein in den Bus, der so schnell bei dir zu Hause ist, wie schon lang nicht mehr (außer damals eben) und dann noch an einem Nachmittag, an dem man nichts zu tun hat. Oder zumindest fast nichts. Fast nichts schulisches aber sonst genug.
Eine kleine Projektvorstellung über... gute Frage... ach ja Infektionskrankheiten bei der Schwangerschaft. Ich frag mich, wieso wir das so genau durchnehmen müssen, da wir ja eigentlich in keine Krankenpflegeschule o.Ä. gehen aber gut. Es wird wohl ein Geheimnis bleiben.

Die Sonne scheint.
schön.

Und jetzt wird dann aufgeräumt. Die Fenster aufgerissen, dass die kalte Luft reinkommt und die Sonnenstrahlen besser rein und dann rein in den Stapel von Arbeit. Zwei Zimmer aufzuräumen (Das ist der Nachteil wenn man für gewisse Zeit zum Einzelkind wird und 2 Zimmer zur Verfügung hat)
Die ganzen Blätter ordnen, weil ich mich selbst schon gar nicht mehr auskenne und 5min brauche bis ich mal den richtigen Zettel aus meinem Stooß ausgepackt habe und nicht mal dann unbedingt den richtigen in der Hand habe.

Aber zuerst ganz zuerst wird jetzt mal selbst einen Orangensaft gepresst.
Und nicht daran gedacht, dass ich abends lernen sollte.

Und nicht mehr länger über den Tag nachdenken, weil mir sonst immer deutlicher vor Augen tritt, dass ich eigentlich ja doch nicht so frei habe, wie es eigentlich scheint...

30
Nov
2005

...

Endlich ein Tag, an dem ich eigentlich nichts zu tun hätte. Naja fast nichts. Ein kleines Experiment vorbereiten für Chemie oder wars Physik? Mist. Naja wie dem auch sei.
Eine Kindercd durchgehört welche für meine Bildungsarbeiten ein Impuls sein sollte. Häh? Nun ja, ich könnte sie evt. der Klasse vorstellen und würd dann eine gute Note eingetragen bekommen. Wozu etwas vorstellen, das einem absolut gar nicht gefällt? Im übrigen hab ich Mitarbeit genug.
Es ist wirklich schrecklich, die ganzen Kinderlieder zu hören. Wozu eigentlich? Wozu überhaupt das alles? Scheisse.
Eine CD am Stück. Das ist fast nicht auszuhalten (Ich hab kein einziges Lied ganz angehört) und hinterher braucht man gute Ausgleichsmusik.
"Guem" tatatam, genau richtig. Spätestens nach einer halben Minute beginnt man selbst mitzuklopfen dass man angst haben muss, die Maus fällt vom Schreibtisch und kann fast nicht mehr aufhören tatatatatatam.
So und jetzt geh ich mal ein bisschen Gitarre spielen.

24
Nov
2005

Hügellandschaft.

Es ist seltsam, wie unterschiedlich Tage sein können. Es gibt Tage an denen irgendwie alles ganz toll abläuft und dann wooosh sind wieder andre Tage dazwischen, an denen man am liebsten weglaufen würde. Das lustige an dem Ganzen ist ja, dass es möglich ist, dass sich ein Supertag durch das kleinste Ding zum Weglauftag entwickeln kann. Ich stell mir das so vor, wie eine Hügellandschaft, einmal ist man auf dem Hoch und zack runter. Manchmal macht man auf einer Spitze einige Tage Pause und ab und zu ist man auch unfähig aus dem Tal wieder raufzusteigen und die ganz Gefitzten versuchen ab und zu über die Löcher drüber zu hüpfen und manchmal schaft man es mit knapper Müh und Not, oder man rutscht dann doch runter ins Loch. Doch das Ziel, dass man irgendwann erreichen will, oder das das man eben anstrebt zu erreichen, ist nur durch diese Hügellandschaft erreichbar.


Ich weiß nicht wo ich mich im Moment befinde, ich denk, dass ich ab und zu versuche mich oben zu halten obwohl ich vielleicht schon mit einem Fuß am absteigen bin oder so aber im Grunde denke ich, dass ich oft ganz schnell durch die Löcher durch gehe, oder dass ich es hin und wieder sogar schaffe, sie zu überspringen.
Keine Ahnung.
Ich weiß nur, dass mich die Begegnung oder die Begebenheiten mit einer bestimmten Person dazu bewegten, darüber nachzudenken über diese Hügellandschaft, weil ich mich gefragt habe, wie es möglich ist, dass sich ein Mensch von einer auf die andere Minute so ändern kann bzw. um es noch einmal richtig zu stellen, ändert sich nicht der Mensch selbst, sondern sein momentanes Gefühl, dass sich dann evt. charakterlich äußern kann.
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