Warten.
"Weißt du, das Unangenehme ist immer das Warten. Ich sitze daheim und kann niemanden erreichen. Ich weiß nicht kommt sie heute heim oder muss sie noch länger im Krankenhaus bleiben. Und warte auf das Geräusch vom Auto, bis es in die Einfahrt kommt, doch selbst dann weiß ich noch nicht, ob sie dabei ist oder nicht."
Ich sitze da und höre zu. Es gehen mir verschiedene Fragen durch den Kopf. Schließlich wage ich mich zu fragen.
"Wieso ist sie eigentlich vorgestern eingeliefert worden? Ich dachte es ging ihr wieder besser."
"Sie hatte wieder einen epileptischen Anfall, der nicht mehr aufhörte bzw. sich sehr lang hinauszog. Gestern hatte sie im Krankenhaus noch einmal einen, nun weiß man nicht ob sie heute nach Hause kann oder nicht. Sie liegt auf einer Überwachungsstation mit 14 anderen Betten. Ständig geht das Licht ein und aus und häufig hört man irgendwen Schreien. Außerdem, sagt man ihr nie was jetzt mit ihr los ist und sie erfahrt alles nur immer übern Papa."
Ich frage mich, warum man Menschen, die im Grunde geistig ganz normal sind, das Gefühl geben muss dass man sie nicht für voll nimmt und ihnen nichts über ihren eigenen Zustand sagt. Ist es denn nicht ihr Recht? Schließlich ist es ihr Körper, ihre Gesundheit und nicht die des Arztes.
Ich frage mich ob der Staat nicht genug Geld hat für mehr Personal, wo es dann etwas kleinere Zimmer auch geben könnte. Zimmer, die eventuell den Menschen die Chance gibt, sich ein wenig wohler zu fühlen. Ich mein, kann man so gesund werden und muss wirklich in allem eingespart werden? Nein es wird nicht eingespart, es wird einfach anders aus dem Fenster geworfen.
Ich weiß nicht genau was sagen. Ich weiß, ich sollte sie irgendwie aufbauen.
Am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen, doch das geht schlecht durchs Telefon.
"Wir wissen nicht wie das weitergeht. Sie hat Angst, dass es einmal passieren könnte wenn sie alleine irgendwo ist. Sie kann sich ja dann nicht helfen. In der Situation ist sie ja auch nicht im Stande irgendjemanden anzurufen und wir wissen nicht, wie wir das organisieren können"
Ich erinnere mich wieder daran, wie sie mir einmal erzählt hat, wie furchtbar es war, als ihre Mutter den ersten Anfall hatte. Damals habe ich mich anfangs gewundert, warum sie mir das erzählt. Ich kannte sie nicht wirklich gut. Obwohl wir uns damals seit 1,5 Jahren fast jeden Tag gesehen haben, sind wir doch immer aneinander vorbei gegangen. Wir tun es auch heute noch und doch hat sich etwas verändert. Wir können uns Dinge anvertrauen, auch wenn wir sonst nicht unbedingt viele Gemeinsamkeiten haben. Wir reden nicht über irgendwelche belanglosten Dinge. Nicht was der getan hat und diese. Wir reden über Dinge, die uns wichtig sind und aus diesem Grund denke ich auch, dass ich es Freundschaft nennen kann. Ja es ist eine Freundschaft. Eine besondere. Und das wird bestätigt, als sie mir wieder sagt, wie froh sie ist, dass ich ihr zuhöre und ihr Trost gib und dass sie froh ist, solche Menschen zu haben, die ihr die ganze Situation ein wenig ertragbarer machen.
Und wieder verfluche ich das Telefon, das nicht zulässt, dass ich sie jetzt und hier umarmen kann.
Ihre Mutter hat einen Gehirntumor. Man nimmt an, dass er nicht bösartig ist. Man nimmt es an, man nimmt es an, man nimmt es an.
Ich hoffe, dass ihre Annahme richtig ist.... Die Annahme der Ärzte... dann hätte sie wengistens noch etwas länger.
Ich sitze da und höre zu. Es gehen mir verschiedene Fragen durch den Kopf. Schließlich wage ich mich zu fragen.
"Wieso ist sie eigentlich vorgestern eingeliefert worden? Ich dachte es ging ihr wieder besser."
"Sie hatte wieder einen epileptischen Anfall, der nicht mehr aufhörte bzw. sich sehr lang hinauszog. Gestern hatte sie im Krankenhaus noch einmal einen, nun weiß man nicht ob sie heute nach Hause kann oder nicht. Sie liegt auf einer Überwachungsstation mit 14 anderen Betten. Ständig geht das Licht ein und aus und häufig hört man irgendwen Schreien. Außerdem, sagt man ihr nie was jetzt mit ihr los ist und sie erfahrt alles nur immer übern Papa."
Ich frage mich, warum man Menschen, die im Grunde geistig ganz normal sind, das Gefühl geben muss dass man sie nicht für voll nimmt und ihnen nichts über ihren eigenen Zustand sagt. Ist es denn nicht ihr Recht? Schließlich ist es ihr Körper, ihre Gesundheit und nicht die des Arztes.
Ich frage mich ob der Staat nicht genug Geld hat für mehr Personal, wo es dann etwas kleinere Zimmer auch geben könnte. Zimmer, die eventuell den Menschen die Chance gibt, sich ein wenig wohler zu fühlen. Ich mein, kann man so gesund werden und muss wirklich in allem eingespart werden? Nein es wird nicht eingespart, es wird einfach anders aus dem Fenster geworfen.
Ich weiß nicht genau was sagen. Ich weiß, ich sollte sie irgendwie aufbauen.
Am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen, doch das geht schlecht durchs Telefon.
"Wir wissen nicht wie das weitergeht. Sie hat Angst, dass es einmal passieren könnte wenn sie alleine irgendwo ist. Sie kann sich ja dann nicht helfen. In der Situation ist sie ja auch nicht im Stande irgendjemanden anzurufen und wir wissen nicht, wie wir das organisieren können"
Ich erinnere mich wieder daran, wie sie mir einmal erzählt hat, wie furchtbar es war, als ihre Mutter den ersten Anfall hatte. Damals habe ich mich anfangs gewundert, warum sie mir das erzählt. Ich kannte sie nicht wirklich gut. Obwohl wir uns damals seit 1,5 Jahren fast jeden Tag gesehen haben, sind wir doch immer aneinander vorbei gegangen. Wir tun es auch heute noch und doch hat sich etwas verändert. Wir können uns Dinge anvertrauen, auch wenn wir sonst nicht unbedingt viele Gemeinsamkeiten haben. Wir reden nicht über irgendwelche belanglosten Dinge. Nicht was der getan hat und diese. Wir reden über Dinge, die uns wichtig sind und aus diesem Grund denke ich auch, dass ich es Freundschaft nennen kann. Ja es ist eine Freundschaft. Eine besondere. Und das wird bestätigt, als sie mir wieder sagt, wie froh sie ist, dass ich ihr zuhöre und ihr Trost gib und dass sie froh ist, solche Menschen zu haben, die ihr die ganze Situation ein wenig ertragbarer machen.
Und wieder verfluche ich das Telefon, das nicht zulässt, dass ich sie jetzt und hier umarmen kann.
Ihre Mutter hat einen Gehirntumor. Man nimmt an, dass er nicht bösartig ist. Man nimmt es an, man nimmt es an, man nimmt es an.
Ich hoffe, dass ihre Annahme richtig ist.... Die Annahme der Ärzte... dann hätte sie wengistens noch etwas länger.
constellation - 7. Nov, 14:49
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